Was fasziniert Sie am Soroban bzw. am Rechnen mit dem Soroban?
Faszinierend am Rechnen mit dem Soroban oder Abakus ist, dass die Rechengeschwindigkeit dadurch erreicht wird, dass nicht wirklich im Kopf gerechnet wird. Das Gehirn wird davon durch den Abakus entlastet und kann deshalb seine Stärken, die schnelle Mustererkennung, das Denken in Bildern und Bewegungen voll für das Rechnen einsetzen. Für das Addieren oder Subtrahieren muss man eigentlich nur die Zahlenkomplement-Paare zur Zahl 5 und 10 auswendig kennen. Das ist sehr wenig!
Für das Malnehmen und Teilen muss man zusätzlich nur das kleine EInmal Eins auswendig wissen. Wenn man beim Abakus-Rechnen anfängt, mehr zu überlegen und nachzudenken, macht man eigentlich schon etwas falsch. Ich denke mir, wenn wir verstehen, wie der Mensch die hohe Rechengeschwindigkeit mit dem Abakus überhaupt erreicht, lernen wir vielleicht noch etwas mehr über die künstliche Intelligenz: Das Gehirn arbeitet ja offensichtlich völlig anders als ein Computer. Man versucht, immer schnellere und größere Computer zu bauen – im Hinblick auf die künstliche Intelligenz hat man aber gesehen, dass es da so gut wie keine Fortschritte bisher gegeben hat. Man muss da vieleicht völlig neu rangehen und da können solche Überlegungen dabei helfen.